… indem Sie sich Ihrer Kompetenz bewusst werden.

Tipp:

Sollten Sie vor einer Lehrsituation Lampenfieber verspüren, so machen Sie sich bewusst, dass Sie für die Teilnehmenden eine Person sind, zu der sie fachlich aufschauen. Aus der Sicht der Anwesenden haben Sie bereits Expertise in Bereichen erworben, die sie selbst nicht haben. Sie agieren in einem Raum, der Ihnen bestens vertraut ist: der Bibliothek.

Ihre Vorteile:

  • Ihr Lampenfieber nimmt ab.
  • Sie können mit größerer Sicherheit in die Schulung oder Führung gehen.
  • Sie haben Kapazitäten frei, um den Teilnehmenden gerecht zu werden.

Begründung:

Machen Sie sich deutlich, dass die Anwesenden Sie als erfolgreiche Person betrachten. Sie haben mindestens einen Abschluss; haben also etwas erreicht, wofür die Teilnehmenden, wenn sie Jugendliche oder Studierende sind, häufig noch hart arbeiten müssen. Sie haben Erfahrung in der Bibliothek. Sie sind nicht nur aus Sicht der Lernenden eine erfolgreiche Person, die kein Lampenfieber zu haben braucht. Ihre Vorgesetzten trauen Ihnen zurecht zu, dass Sie die Schulung oder Führung kompetent meistern.

Meine Erfahrung:

Ich kenne das Phänomen des Lampenfiebers von beiden Seiten im Kontext der Hochschule: Ich weiß noch, dass ich als Studentin immer ganz ehrfürchtig gegenüber allen Dozierenden war. Und dann haben wir von der Fachschaft einmal eine Ringvorlesung organisiert und Dozierende dazu eingeladen. Wir waren nach jeder Vorlesung mit diesen Dozierenden noch etwas trinken. Und da hat uns nicht nur eine Person von ihnen erzählt, dass sie jeweils recht nervös sei vor Vorlesungen. Das hat mich damals doch sehr überrascht. Aus meiner Sicht hatten die Dozierenden so viel Vertrauensvorschuss, dass sie doch nicht aufgeregt zu sein brauchten!

Als BibliothekarIn ist es genauso: Die allermeisten Teilnehmenden sehen Sie erstmal als Experten oder Expertin für das, was Sie erzählen, für den Raum, in dem Sie sich befinden – und dieser Vertrauensvorschuss ist völlig gerechtfertigt.